Arabica in Da Lat

Erster Tag


Nach 3 Flügen und Stopps in Bangkok und Hanoi kommen wir im kleinen Provinzflughafen von Da Lat an - wobei Flughafen schon fast übertrieben scheint. Wir sind definitiv in Vietnam angekommen. Da Lat ist eine kleine Stadt in den südlichen „Highlands" von Vietnam, wobei klein immer relativ ist. 200'000 Menschen leben hier. Die Stadt erstreckt sich über mehrere Hügelzüge und liegt auf ca. 800 M.ü.M.. Die Hügel erinnern an das Emmental oder an sanfte Jurahöhen. Anstelle von Emmentaler Käse und Tete de Moine wird hier jedoch Arabicakaffee produziert.

Der Anbau von Arabica ist in Vietnam noch nicht speziell verbreitet. Die meisten Kaffeebäume sind Neupflanzungen und noch nicht älter als 5 Jahre. Doch auf dieser Höhe wächst der Arabica bestens. Im Januar ist Erntezeit und es sind viele Pflücker in den Feldern, um die reifen Kaffeekirschen zu ernten. Gegen Abend wird der Kaffee auf ein Motorrad geladen, an einen Sammelpunkt gebracht und verkauft. Die Bezahlung erfolgt bei Ablieferung und in bar.

Eine geschäftige Frau führt Buch über die Mengen, nimmt ein ordentliches Bündel Geld aus der Handtasche und bezahlt den Bauern für seine Kirschen. Dieses Bild in Zentralamerika, eine Frau am Strassenrand mit einer Handtasche voll Geld: unvorstellbar. In Vietnam ist das kein Problem. Kein Diebstall, praktisch keine Kriminalität. Vietnam ist freundlich und friedlich.

Gegen 20.00 Uhr wird der eingekaufte Kaffee auf einen Lastwagen geladen und zum nahen Beneficio gefahren. Dort wird er noch in der gleichen Nacht verarbeitet. Nur so kann eine gute Qualität garantiert werden, wobei die Kaffees meistens geschmacklich nicht mit jenen aus Honduras oder Guatemala mithalten können. Zu viele unreife Früchte werden gepflückt, um einen Top-Kaffee zu produzieren.