18. Februar 2016
Huila ist eines der südlichsten und höchstgelegenen Anbaugebiete
Kolumbiens. Im ganzen Land wird der Kaffee mehrheitlich von Kleinbauern
angebaut, die im Zuge der Landreform ein Grundstück erhalten haben. Trotz der
geringen Grösse der Plantagen verfügen die Mehrheit der Bauern über eigene,
kleine Verarbeitungsanlagen. Zusammen mit einer langen Kaffeetradition in der Region und der staatlich organisierten Unterstützung durch die Federación Nacional de Cafeteros (FNC) entstehen
edelste Hochlandkaffees.
In den letzten Jahren ist das Wetter extremer geworden; die
Trockenperioden waren stärker und länger als sonst, die Regenzeit von ungewöhnlich
intensivem Regen geprägt. Für die aktuelle Ernteperiode hatte die Trockenheit
besonders drastische Auswirkungen. Durch die Hitze konnte sich der Broca-Käfer
viel schneller als sonst vermehren und hat so einen bedeutenden Teil des Kaffees
beschädigt. Letzterer ist auf Kaffeeplantagen der schlimmste Schädling; er
nistet sich in der Kaffeekirsche ein und legt seine Eier in die reifenden Kaffeebohnen.
Die Larven zerstören die Kaffeebohne oder lassen ein schwarzes Loch zurück. Beschädigte
Bohnen können nur noch zu niedrigen Preisen verkauft werden.
Nach rund drei Stunden Fahrt kommen wir im Städtchen
Pitalito an. Von hier aus sind die Kaffeeplantagen nicht mehr weit entfernt.
Wir besuchen heute Nachmittag zwei Kaffeebauern und erhalten einen ersten
Eindruck in den Kaffeeanbau Huila’s.
Jose Arnubio
beeindruckt uns, vor allem wegen seinem betriebswirtschaftlichen Denken und
seinem Enthusiasmus. Er kann als lokaler Leader
bezeichnet werden und hat ein Grupo Asociativo
(Bauerngruppe) gegründet. Diese Bauernvereinigungen sind vor allem hier im
Huila sehr verbreitet. Die Bauern treffen sich regelmässig, um sich
auszutauschen und versuchen mit vereinigter Kraft an finanzielle Mittel von
Regierung für Entwicklungsprojekte zu kommen. Als nächstes Projekt ist die
Beschaffung eines modernen Abwasser-Filter-Systems sowie eine solide
Überdachu
ng des Treibhauses für die Trocknung der Kaffeebohnen geplant. Letztere befinden sich hier in Kolumbien aufgrund der Platzverhältnisse oft auf dem Dach der Bauernhäuser. Ein weiterer interessanter Punkt: Jose und seine Frau und Töchter sind alle daran, an der Fernuniversität von Pitalito via Internet von zu Hause aus zu studieren. Jose hat erst im Erwachsenenalter die Matura gemacht; ebenfalls per Fernstudium.
ng des Treibhauses für die Trocknung der Kaffeebohnen geplant. Letztere befinden sich hier in Kolumbien aufgrund der Platzverhältnisse oft auf dem Dach der Bauernhäuser. Ein weiterer interessanter Punkt: Jose und seine Frau und Töchter sind alle daran, an der Fernuniversität von Pitalito via Internet von zu Hause aus zu studieren. Jose hat erst im Erwachsenenalter die Matura gemacht; ebenfalls per Fernstudium.
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Nach dieser kurzen Visite bei Jose gehören wir schon fast zur Familie |
Der Tag verging wie im Flug. Wir sind gespannt auf morgen…am Abend setzen wir uns nach dem Nachtessen hin, um die letzten Erlebnisse in unserem Blog festzuhalten. Dabei werden wir von traditioneller live Musik aus der Bar um die Ecke begleitet - Video voll aufdrehen:
https://youtu.be/SVoEmlq0aK0