"You do not have to certify the farm, but the mind of the people"
Wir konnten in den letzten Tagen verschiedene
UTZ-Produzenten in Araguari und Perdizes besuchen, die uns Kaffeebohnen
liefern. Viele der Produzenten bauen neben Kaffee noch weitere Crops an (Soja)
oder haben weitere Einkommensquellen in der Stadt. Überhaupt ist
auffällig: Die Menschen hier leben in der Stadt und fahren für die Arbeit täglich in Bussen auf die
![]() |
Gespräch mit der Mitarbeiterin, die für die Dokumentation
zuständig ist und direkt auf der Plantage lebt.
|
Die besuchten Bauern sind seit 4 Jahren UTZ-zertifiziert und
berichten mit Begeisterung davon. Die Gruppe umfasst insgesamt 11
Produzenten mit Kaffeeplantagen zwischen
40 und 300 Hektaren. Auch wenn die Einführung schwierig war und eine engere und
intensive Zusammenarbeit mit den Farmangestellten sowie infrastrukturelle
Massnahmen erforderte (z.B. Renovation der Unterkünfte) sehen die Bauern
bedeutende Vorteile: durch die Zertifizierung wurden die Mitarbeiter in vielen
Themen geschult und haben mehr Verantwortung erhalten, zum Beispiel in Bezug
auf die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit und Dokumentation. Die
Plantagenbesitzer ihrerseits können dadurch besser planen und und steuern. Das Fazit
von Gustavo, dem Zertifizierungs-Manager und Agronomen: „You don’t have to
certify the farm, but the mind of the people“. Es gehe bei der Zertifizierung um neue Prozesse und Anforderungen, die nur erfolgreich umgesetzt werden können, wenn bei den Verantwortlichen Produzenten, Farm-Managern und Mitarbeitern ein Umdenken stattfindet und sie die Vorteile der Zertifizierung sehen.
Nun geht eine weitere spannende Reise zu Ende. Vor allem die
Professionalität und die riesigen Dimension haben uns beeindruckt – ein grosser
Kontrast zum Kaffeeanbau in anderen Weltregionen, wo Kleinbauern auf
Kleinstflächen den Kaffee anpflanzen und die Supply Chain Strukturen viel
undurchsichtiger und komplexer sind.
![]() |
Cupping im Office von unseres Lieferanten in Patrocinio. Wie schmeckt
„old“, „fermented“, „conilon“, „rio“ oder „riado“?
|
![]() |
„Fermented“ ist für jeden Kaffeeliebhaber eine Zumutung...
|
![]() |
Besuch einer weiteren Fazenda in Perdizes, rund zwei
Autostunden von Uberlandia entfernt.
|
![]() |
Patio und Verarbeitungsanlage auf der Farm. Links im Bild eine kleine Nassmühle, die nicht in Betrieb ist...
|
![]() |
Diskussion über das Traceability- und Dokumentationssystem
der Farm. Die Bewegungen jedes Lots werden hier akribisch dokumentiert. Jede
Ladung erhält eine eigene Nummer zur Versteuerung.
|
![]() |
Die stationäre Mühle der Farm. Hier wird die Husk entfernt,
bevor die Bohnen zum Warehouse transportiert werden.
|
![]() |
Auf dieser Farm werden die Kaffeebohnen in Big Bags
abgefüllt und transportiert.
|
![]() |
Das Büro der Fazenda. An den Wänden hängen der Farmpläne und
zahlreiche Zertifikate. An den Wandregalen stapeln sich die Akten mit
Informationen zu allen Lots.
|
![]() |