Der Wandel in Dak Lak

Dritter Tag


Die traditionell wichtigste Kaffee-Anbauregion in Vietnam ist die Region um die Stadt Buon Ma Thuot in der Provinz Dak Lak. Rund um die Stadt erstrecken sich viele Kaffeefelder. Die Stadt selber boomt und wächst immer weiter. Sicher nicht nur, doch auch wegen des Kaffees. Der Kaffee bringt Arbeit und Einkommen in die ländliche Region. Davon profitieren alle.

Ob in Da Lat oder in Buon Ma Thuot, was auffällt ist das geschäftige Treiben der Leute. Es fühlt sich an als würde man sich in einem Bienenschwarm befinden. Alle arbeiten und versuchen in einer Form Geld zu verdienen, sei es auch nur der Verkauf von Nudelsuppe, welche hier zum Frühstück serviert wird. „Arbeitslosigkeit" gibt es nicht im vietnamesischen Wortschatz. „Vollbeschäftigung" schon eher.

Auch in Dak Lak ist die Erntezeit vorbei. Es liegen noch die letzten Kaffeekirschen zum Trocknen auf dem Boden. Schon bald wird der Jahreswechsel gefeiert. Für eine Woche scheint dann alles still zu stehen und es wird nicht gearbeitet. Für viele Vietnamesen die einzige Woche im Jahr. In den anderen 51 Wochen wird kein Geschäft versäumt und keine Gelegenheit verpasst um Geld zu verdienen. Dabei spielt der Wochentag nicht wirklich eine Rolle. Meist wird 7 Tage die Woche gearbeitet. Für uns beeindruckend, aber auch unvorstellbar.

Seit der letzten Reise nach Vietnam sind 5 Jahre vergangen. In dieser Zeit hat sich das Bild der Stadt stark verändert. So sind immer mehr Autos und Motorräder unterwegs und die Stadt wächst stark. Auffällig dabei ist, dass immer mehr Kaffeehäuser entstehen. Die Vietnamesen lieben den Kaffee nicht nur als Getränk, Kaffee ist zum „Lifestyle" geworden. Der Konsum von Kaffee hat eigentlich in Vietnam keine Tradition. Internationale Kaffeeketten und lokale Kaffeeröster vermitteln jedoch ein Gefühl von Wohlstand und Veränderung.

Was beeindruckend bleibt, ist die Gastfreundschaft der Menschen. Wir als Fremde von einem anderen Kontinent werden nach nur wenigen Stunden des Kennenlernens zu einer lokalen Hochzeit eingeladen. In kürzester Zeit sitzen wir zusammen mit einheimischen am Tisch, essen zusammen und stossen mit Büchsenbier auf das Wohl des Brautpaares an. Keine Berührungsängste - pure Gastfreundschaft.







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