Indien ist eines von wenigen Kaffeeanbauländer,
in dem Arabica- und Robustakaffee traditionell angebaut wird. Mit ca. 5 Millionen
Sack à 60 KG liegt Indien an sechster Stelle der produzierenden Kaffeeländer.
Dabei ist die Robustaproduktion mit ca. 70% deutlich grösser als die
Arabicaproduktion. Coorg ist eine der südlichsten Regionen vom Bundesstaat
Karnataka. Das Klima ist nahezu perfekt für Robustakaffee. Die Anbaugebiete
liegen hier meist um die 1'000 Meter über Meer. In Verbindung mit der starken
Sonneneinstrahlung sind diese Bedingungen zu heiss für die Arabicapflanze.
Das Land, die Gegend und viele Farmen haben
spannende Geschichten, die weit in die Kolonialzeit zurückreichen. Oft ging dem
Anbau von Kaffee andere Agrarprodukte voraus. So wurde früher in dieser Region
sehr viele Orangen und andere Zitrusfrüchte produziert. Auch wurden
verschiedenste Gewürze angebaut. Der Transportweg durch die Berge, bis hinunter
an die Küste des Indischen Ozeans war lang und gefährlich. Viele Banden trieben
in der Gegend ihr Unwesen und raubten immer wieder die Gewürzkarawanen aus.
Heute scheint die Ruhe unter den grossen,
mächtigen Schattenbäumen schon fast idyllisch anzumuten. Die Bedingungen für
Robustakaffee sind perfekt. An den zahlreichen Schattenbäumen, welche den
Kaffee wie ein Dach vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützen, gedeihen Pfefferpflanzen.
Die Bäume dienen als Halt und so winden sich die blättrigen Ranken der
Pfefferpflanze mit den scharfen kleinen Früchten bis 5 Meter in die Höhe
entlang der Bäume.
Von November bis Januar ist Kaffeeernte und
von Februar bis Mai wird der Pfeffer mittels Leitern gepflückt. Aufgrund der
topografischen Gegebenheiten sind die Erträge beim Robusta deutlich kleiner als
in Vietnam oder Brasilien. Die Bauern können jedoch mit dem Pfeffer ein
zusätzliches Einkommen generieren, welches für den fehlenden Ertrag im Kaffee
entschädigt.