Entkoffeinieren & Veredeln

Der heutige Tag steht im Zeichen der Kaffeeveredelung und Entkoffeinierung. Bereits bei der Zufahrt auf das Firmengelände wird einem bewusst, dass hier viel Kaffee bearbeitet wird. Überall stehen Lastwagen welche beladen oder entladen werden. So gegen 150‘000 Tonnen sollen es jährlich sein. Wenn man sich die Container und LKW’s genau anschaut, sieht man die Flexibilität welche hier herrscht. So werden Jutesäcke neben Bulkcontainern entladen. Auch LKW’s mit Big Bags stehen zum entladen bereit. Bei allen Lieferungen werden Muster gezogen und die Qualität überprüft. Ein wichtiger Parameter beim Entkoffeinieren ist der Ausgangswert der Kaffeebohnen; mit wie viel Koffein die Bohnen angeliefert werden. Daraus errechnet sich die ideale Entkoffeinierungszeit. Grundsätzlich hat Robusta fast doppelt so viel Koffein wie Arabica. Aus diesem Grund benötigen Mischungen mit einem grösseren Robustaanteil eine längere Prozesszeit zum entkoffeinieren.

Zum Entkoffeinieren des Rohkaffees gibt es verschiedene Verfahren. Immer wichtiger dabei wird das Verfahren mit CO2. Die Kaffeebohnen werden dabei unter Druck mit flüssigem Kohlendioxid gespült. Dabei entzieht das CO2 dem Kaffee das Koffein. Das CO2 lässt man in einem geschlossenen Kreislauf verdampfen. Zurück bleibt neben dem entkoffeinierten Kaffee reines Koffein. Das Koffein wird in die Getränke- oder Pharmaindustrie weiter verkauft. Diese Verfahren gilt als sehr schonend für den Kaffee.

Doch es muss nicht immer entkoffeinierter Kaffee sein. So ist in Deutschland die Mildbearbeitung von Kaffee sehr beliebt. Bei diesem Verfahren wird mit heissem Wasserdampf die Zellstruktur durchlässig gemacht. Dabei werden dem Kaffee Öle und Wachse entzogen, welche bei vielen Leuten Magenbrennen auslösen können. Der Kaffee wird durch diesen Verarbeitungsschritt bekömmlicher und verträglicher.

Nach den verschiedenen Verarbeitungsschritten werden die Kaffees wieder auf ihren ursprünglichen Feuchtigkeitsgehalt von 11 – 12% Feuchtigkeit getrocknet. Danach kommen die Kaffees noch für 2 -3 Tage in Silos, bevor sie an Kaffeeröstereien oder deren Lager geliefert werden. Auch hier sind wir von der Flexibilität überrascht. So werden Container befühlt, Silotrucks mit losem Kaffee beladen, Big Bags abgefüllt und sogar Jutesäcke können befüllt werden. So ist gewährleistet, dass vom kleinen Röster bis zum multinationalen Konzern jeder seinen bearbeiteten Kaffee in dem Gebinde erhält, in dem es für ihn am bequemsten ist.

Beeindruckend welche Mengen bearbeitet werden. Und es handelt sich dabei nur um einen kleinen Teil der gesamten Menge. 80 Millionen Deutsche trinken im Durchschnitt 4 Tassen Kaffee pro Tag. Da kommt einiges zusammen.